Jury kürt Gewinner des Architektenwettbewerbs
Arbeitsgemeinschaft GWJ Architektur AG mit Treibhaus Landschaftsarchitektur, Bern
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Arbeitsgemeinschaft Marazzi + Paul AG mit Moeri & Partner Landschaftsarchitekten, Zürich
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Bei der Strandlust handelt es sich um einen zentralen und wichtigen Ort für Vegesack, Bremen-Nord und die angrenzende Region. Für viele Menschen ist die Strandlust ein traditioneller Identitätsort, mit dem sie teilweise sehr emotionale Erinnerungen verknüpfen. Die Insolvenz des Traditionshauses im Jahr 2020 macht deutlich, dass abermals tiefgreifende Veränderungen notwendig sind. Eine städtebauliche Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass dies nur durch einen Neuanfang möglich ist.
Am Dienstag, den 19. Dezember, wurde nach der Entscheidung des Preisgerichts das Ergebnis des Wettbewerbs veröffentlicht, auf dessen Grundlage die weiteren Planungsschritte erfolgen sollen, die auch Anpassungen umfassen können.
Der Wettbewerb startete im Juni mit zunächst elf Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Freiraumplanern. Aus diesem Feld wählte eine Jury vier Entwürfe für die vertiefende Entwurfsarbeit aus. Unter diesen hat die Jury heute einstimmig zwei Konzepte ausgewählt und jeweils mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Beide ersten Preise sollen in einem nächsten Schritt vertieft bearbeitet und zu einer Entscheidung vorbereitet werden. Die Verfassenden der beiden ersten Preise sind die Arbeitsgemeinschaft Marazzi + Paul AG mit Moeri & Partner Landschaftsarchitekten, Zürich sowie die Arbeitsgemeinschaft GWJ Architektur AG mit Treibhaus Landschaftsarchitektur, Bern.
Bremens Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung Özlem Ünsal freut sich über die Entscheidung: „Mit dem ausgelobten Wettbewerb soll die bauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Geländes als Grundlage für den Bebauungsplan erarbeitet werden. Im Vorfeld wurden im Rahmen einer Einwohnerversammlung Meinungen zu den Besonderheiten der Strandlust sowie Wünsche an die „Neue Strandlust“ zusammengetragen. Dieser Input floss gemeinsam mit den im Deputationsbeschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes formulierten Zielen in die Aufgabenstellung des anonymen Wettbewerbs ein. Diese Beteiligung der Menschen aus dem Quartier ist enorm wichtig und mir ein besonderes Anliegen.“
Für eine möglichst breite Transparenz und den Ortsbezug waren im Preisgericht auch der Ortsamtsleiter und die Sprecherin des Beirats Vegesack sowie der Landeskonservator vertreten. Auch die baupolitischen Sprecherinnen und Sprecher aller Fraktionen sind als Gäste eingeladen worden.
Ünsal unterstreicht: „Wir sind froh, dass es einen privaten Investor gibt, der sich diesem besonderen Ort annimmt. Zugleich ist es wichtig, einen konstruktiven Dialog mit allen Bürgerinnen und Bürgern zu garantieren.“
Mit dem ausgelobten Wettbewerb und der heutigen Entscheidung soll die bauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Geländes präzisiert und als Grundlage für den Bebauungsplan erarbeitet werden. Der Übergang zu den hochwertigen Freiflächen Weserstrandpromenade, dem Stadtgarten mit Bootshaus und Baumbestand und die Einbindung des baumbestandenen Biergartens waren ebenfalls Aufgaben des Wettbewerbs. Gewünscht ist ein á-la-carte-Restaurant mit ungefähr 100 Sitzplätzen sowie eine zusätzliche Veranstaltungsfläche für bis zu 400 Personen. Für die Außengastronomie sind ungefähr 200 Plätze vorzusehen. Ebenfalls soll es ein Bistro auf Ebene der Weserpromenade oder andere saisonal nutzbare Gastronomieeinheiten geben.
Gleichzeitig soll der Hochwasserschutz berücksichtigt werden und der Garagenhof an der Rohrstraße wird von einer Hochbebauung ausgeschlossen.
Die eingereichten Entwürfe wurden von einer siebköpfigen Jury bewertet.
Dazu gehören: Max Zeitz und Jenny Brandt (2P Projektgesellschaft) / Gunnar Sgolik (Ortsamtsleiter Vegesack) / Prof. Dr. Iris Reuther (Senatsbaudirektorin) / Ingrid Spengler (Hamburger Architektin) / Martin Diekmann (Architekt, Stadtplaner, Landschaftsarchitekt aus Hannover) / Michael Schröder (Bremer Architekt)
Beratend und unterstützend tätig waren als stellvertretende Preisrichterinnen und Preisrichter außerdem:
René Kotte (Leiter Stadtplanung, Bauordnung Bremen Nord) / Prof. Volker Droste (Oldenburger Architekt) / Niels Blatt (Bremer Landschaftsarchitekt) / Prof. Dr. Christoph Grafe (Bremer Architekten und Architekturhistoriker) / Heike Sprehe (Beirat Vegesack). Zudem brachten weitere Sachverständige wie der Landeskonservator Prof. Dr. Georg Skalecki und Linda Velte vom Bauamt Bremen Nord ihre Expertise in die Diskussion mit ein.