Neue Strandlust

Vegesack

Wir treffen uns in der neuen Strandlust

Konzept
Unsere Grundidee aus der ersten Bearbeitungsphase bleibt bestehen und ist aus dem Bestand, der unmittelbaren Umgebung und dem Hochwasserschutz abgeleitet. Auf einem der Uferpromenade gegenüber erhöhtem Plateau, das mit Sitzstufen und Aufgängen unterbrochen wird und sich an den Zugangspunkten «Fähranleger» und «Bootshaus» mit dem Gelände verschleift. kommt die neue Kubatur der Strandlust zum Liegen. Dahinter bildet die Zeilenbebauung einen räumlichen Rücken und gleichzeitig eine attraktive Kulisse für den Neubau der Strandlust. Die Setzung und Ausgestaltung dieser Zeile orientieren sich dabei an der historischen, strassenbegleitendenden Bebauung innerhalb Vegesacks. Das Sockel- bzw. Warftgeschoss der Zeilenbebauung kann mit diversen Gewerbe- und  Gastronomienutzungen bespielt werden. Darüber befindet sich auf einer Höhe von 9.20m evakuierungssicher die Wohnnutzung. Diese Erhöhung gewährleistet gleichzeitig die Privatheit im rückwärtigen Bereich der Häuser.
Die Setzung der Zeilenbebauung unterliegt dabei klaren Vorgaben. Zum einen ist dies die Maximierung der Aussicht und zum anderen wird das Bootshaus und dessen Aussenraum durch ein Abrücken der Gebäudekörper freigespielt. Somit kann nun das historische Ruderhaus noch deutlicher in das Umgebungskonzept integriert werden. Die bereits in der ersten Bearbeitungsphase herausgearbeiteten Vorteile bleiben bestehen, nämlich keine benachteiligte «2.Reihe», grössere Distanz zu den Nachbarbauten im Norden und mehr Fläche für eine attraktive Aussenraumgestaltung.

Neue Strandlust
Wir haben den markanten Gebäudekörper der neuen Strandlust weiter geschärft, um ihn als Mittelpunkt des Quartiers zu erkennen, der sich aber dennoch in die Umgebung integriert und mit dieser verwachsen kann. Die ersten beiden Geschosse nehmen das komplette Raumprogramm deröffentlichen Nutzungen auf. Der Saal und Bistro liegen dabei im Erdgeschoss und verweben sich mit dem angrenzenden Aussenraum. Darüber liegt das Restaurant, welches besonders von den ausblicken profitieren kann. Eine private Fussgängerbrücke erschliesst die hochwassersicher gelegenen Wohnungen in den Geschossen darüber.

Aussenraum
In der Aussenraumgestaltung verfolgen wir die Prämisse: urban, vernetzt, grün. Mit der Schaffung eines Plateaus als öffentliche Freifläche, welches mit den össtlichen md westlichen Anschlusspunkten verschliffen wird, schaffen wir eine nahtlose Verbindung vom Stadtgarten bis hin zum Utkek und dem historischen Hafen und verknüpfen somit den neuen Stadtteil mit seiner Umgebung. Ausgehend vom Stadtgarten über das Bootshaus erweitert sich der Grünraum einer Welle gleich auf den Perimeter, umspült die Gebäudekörper und schliesst an den Aussenraum des Hafens an.
Hier gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und integrieren das historische Bootshaus in diesen Raumfluss, um es wieder zu einer gewissen Präsenz zu verhelfen und somit für zukünftige Nutzungen zu stärken. Dazu schlagen wir eine neue Zugangssituation vor und überspielen die Höhendifferenz zum Quartier mit einer Terrassierung.
Hinter der Zeile befinden sich die Freiflächen für die Bewohner, die Spielflächen und private Aussenräume. Das Flurstück wir dzum Teil überdeckt, bleibt aber sonst unangetastet, dass sogar Bestandsbäume erhalten werden können.
Die öffentlichen Flächen umspülen die neue Strandlust. Der Biergarten rückt nun mit seiner Aussengastronomie stärker an das Gebäude, um die Synergien mit dem Bistro herzustellen. Die zu erhaltenden Kastanien können mit ihrem schattenspendenden Blätterdach für weiter aussengastronomische Konzepte genutzt werden, die im Sockelgeschoss der Zeile befinden können.

Retention und Hitzeschutz
Das intensiv begrünte Dach über dem Parkgeschoss hat eine hohe Retentionswirkung und ist ein Wasserspeicher. Es filtert Feinstaub, gleicht Temperaturunterschiede aus und hat einen positiven Effekt auf das Mikroklima. Weiterhin bietet es Lebensraum für vielfältige Pflanzen- und Tierarten und steigert die Aufenthalts- und Lebensqualität. Für die Baumpflanzungen werden einheimische und lokale Baumpflanzungen (z. B. Eiche, Linde, Ahorn, Sorbus und Buche) vornehmlich Laubbäume genutzt, die stadtklimaresistent sind.
Neupflanzungen von Bäumen im öffenlichen Bereich schaffen Kronendächer bei der Strandlust, dienen der weiteren Beschattung und haben raumbildenden Charakter.

Stellplätze und Mobilität
Die Stellplätze für PKW, Gewerbe und Bewohner, sind im rückwärtigen Bereich des Perimeters untergebracht. Teils in einer Tiefgarage und zum Teil als Aussenstellplätze auf dem Flurstück 7/4. Das Flurstück 7/4 erhält zudem eine minimale Teilüberdachung, um die gedeckten Stellplätze zu gewährleisten.
Zweiräder können in leicht erreichbaren, zentral gelegenen, dedizierten Abstellräumen sowie auf Stellflächen unmittelbar an den Hauseingängen abgestellt werden. Die Parkierung auf den öffentlichen Flächen erfolgt denzentral an strategischen Stellen wie im Bereich der Zugänge Gewerbe und in der Nähe der Gastronomie. In unmittelbarer Nähe der Hauptzufahrt der Parkierungsanlage sind Carsharing-Angebote denkbar und leicht umsetzbar.
Die Wohngebäude erhalten im halböffentlichen Bereich eine adressbildende Erschliessung über direkte Zugangswege.

Architektonischer Ausdruck
Die Architektur nimmt Bezug auf die historisch gewachsene, gebaute Umgebung. Die neue Strandlust orientiert sich dabei in der Materialwahl an der Promenade und deren Pflasterung aus Granitstein. Der Gebäudekörper sowie das Plateau nehmen diesen Naturstein auf und erwachsen sozusagen aus dem Boden und verknüpfen sich mit dem Aussenraum. Diese Verknüpfung geht so weit, dass auch der Grünraum mit auf das dem Park zugewandten Dach hinauffliesst. Der Gebäudekörper selbst hat dabei einen ruhigen, monolithischen Ausdruck. Grosse Fensteröffnungen würdigen die besondere Lage mit ihren Ausblicken. Die Zeilenbebauung in Anlehnung an die maritime Umgebung und deren Baukultur erhält je nach Volumen eine verschiedenfarbige Klinkerhaut.

Nachhaltigkeit
Eine hohe Nachhaltigkeit wird zum einen durch ein durchdachten Aussenraumkonzept erreicht, welches vor allem das Stadtklima verbessert. Nachwachsende Rohstoffe und ressorcenschonender Einsatz von Materialien im Bauprozess verknüpft mit einer Technologien unterstützen den Nachhaltigkeitsansatz weiter. Dazu gehören auch Möglichkeiten der nachhaltigen Energiegewinnung wie z.B. Photovoltaik-Anlagen. Hier ist eine integrative Lösung innerhalb der Dachhaut der Steildächer sehr gut denkbar und umsetzbar.